„Es ist nur eine Phase.“ heißt es ständig. Also diese Nicht-anziehn-wollen-Phase geht bei uns schon in die 2. Runde…oder war‘s die 3.? Egal. Fest steht: In jeder dieser Phasen muss Mama (manchmal auch Papa) sich etwas Neues einfallen lassen, um das Kind zu motivieren, sich morgens anzuziehen.
Es geht also früh morgens (ca. 7 Uhr) schon los. Unsere Prinzessin (bald 4), will nicht so recht wach werden. Und ich würde mich zu gerne direkt wieder dazu legen. Aber egal wie ich es anstelle, ich bekomme stets Antworten wie „Ich will weiterschlafen!“ oder einfach „Neeein!“. Dann sieht man nur noch, wie die Decke über den Kopf gezogen wird und das Kind binnen Sekunden wieder einschläft. Ich vergleiche das Wecken unserer Tochter gerne mit einer OP an einem rohen Ei. Komplikationen können jederzeit auftreten. Hier versuchen wir sie oft mit kitzeln und ihrem Hundi (der dann plötzlich sprechen kann) aus den Federn zu bekommen.
Ist diese Hürde (meist bin ich selbst noch im Halbschlaf) erst einmal geschafft, kann es weitergehen.
Tor 1 oder Tor 2
Um unser Kind weitestgehend in alle Entscheidungen mit einzubeziehen (ansonsten macht sich schnell dicht), hat sie nach dem Wecken die Wahl. Wohin soll der Express fahren? Dazu sei gesagt, dass sie nachts immer rüber in unser Bett kommt. Also startet der Express in Form von Mama, die das Kind dann trägt, raus aus dem Schlafzimmer in Richtung Bad (Tor 1) bzw. das Kinderzimmer (Tor 2).
Hier darf sie dann wählen, ob sie zuerst ins Bad zum Zähne putzen möchte oder in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Komischerweise fällt die Wahl fast immer auf Tor 2. Und da geht die Party dann richtig los.
Der Kaiserin sprechende Kleider
…oder so. Nachdem ich bereits einiges probiert hatte, um unser Kind in die Klamotten zu bekommen (siehe Beitrag Die Anziehbox), musste eine neue Idee her. Die Anziehbox hatte ihren Zauber verloren und auch der „Pfad der Kleidung“, wo jeweils von den Socken an bis zum Pulli jeweils 2 Stücke so hingelegt wurden, dass ein Weg entstand und Hanni von Kleidungsstück zu Kleidungsstück hüpfte und auswählte, war nach kurzer Zeit schon wieder langweilig.
Neue Idee, neues Glück. Spontan (wie so oft) habe ich mir die nächstbesten 2 Hosen geschnappt und diese dann zum „Leben“ erweckt. Und schon gab ich 2 sprechende Hosen zum Besten, die sich darüber stritten, wer denn angezogen wird. Hanni schaute mich belustigt an und streichelte dann eines der Hosen, mit den Worten „Nicht traurig sein, du bis morgen dran.“. Danach gab es kein halten mehr und sowohl die Unterhemden, die Langarmkleidchen als auch die Sockenschublade buhlten um die Gunst der Kaiserin. Keine 10 Minuten und das Kind war komplett angezogen.
Die Nummer fand sie dann so gut, dass sich dann unten noch die Schuhe und die Jacken darum stritten, wer mit in die Kita darf.
Ich frage mich in solchen Momenten immer: Mache nur ich mich so zum Affen oder läuft das überall so? 🤣 Mir ist es aber am Ende egal wie es läuft, solange das Kind am Ende Spaß dabei hatte, denn auch die Variante „genervt mit Zeitdruck“ kennen wir und die funktioniert (wer hätte es gedacht) GAR NICHT.
Wer möchte denn nicht lieber entspannt in den Tag starten und ein gut gelauntes Kind zur Kita bringen. Wäre zu schön, wenn‘s jeden Tag so wäre. Aber: That‘s life. 😋
Eure Tina (Ich bin dann mal Sockenpuppen nähen.)