Mein erster Ringplaner war von Filofax. Dann folgten weitere (auch andere Fabrikate) und die Sammlung wurde immer größer. Mit einem TN (Traveler’s Notebook) hatte ich allerdings eher wenig Erfahrung. Dann legte ich mir schließlich ein TN zu, das jedoch nach nur 2 Wochen kaputt ging (Materialfehler). Ich überlegte mir also, ob ich mir nicht ein eigenes bauen könnte. So kam mir eine Idee…
Ich wollte mir aus einem meiner Ringbücher ein eigenes TN bauen. Meine Wahl fiel schließlich auf den Filofax Malden (vintage pink) in der Größe Personal. Den wollte ich eigentlich verkaufen, konnte mich aber nicht trennen, da mir die Farbe so gefiel. Die Wahl war also getroffen.
Und da ich mir bereits für das andere TN alle Einlagen in der Größe Personal angeschafft hatte, war der Malden perfekt. Ich werde euch nachfolgend einmal so gut wie möglich zeigen, wie ich den Malden entringt und umgebaut habe.
Schritt 1: Die Ringmechanik entfernen
Zunächst benötigt man einen Metallbohrer (Größe 4).
Mit diesem kann man die beiden Schrauben der Ringmechanik so herausbohren, dass die Ringe keinerlei Schaden nehmen.
Wie genau das funktioniert, zeige ich in einem kleinen Video:
Schritt 2: Entfernung der Rückplatte
Nun folgt der, wie ich finde, schwierigste Teil. Die Entfernung der Platte, an der die Ringmechanik befestigt war. Ich hatte in der Vergangenheit schon Malden und Lockwood Planer entringt, um sie als Cover zu nutzen, aber dieser Malden war eine Herausforderung.
Zunächst muss man sich den Zugang zur Platte verschaffen. Dies gelingt mit einem Schnitt am unteren Rand des Planers.
Keine Angst ums Leder oder den Planer. Der Schnitt lässt sich später recht gut wieder verschließen und fällt dann nicht weiter auf.
Das war noch der leichteste Teil. Nun ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Die gesamte Platte ist nämlich geklebt und muss nun gelöst werden. Ich habe einfach einen Pinsel genommen. Besser wäre ein längerer Stab, der nicht gleich bricht, da man schon ein wenig Kraft aufwenden muss.
Das kann dann so aussehen:
Und so arbeitet man sich einmal durch den ganzen Planer nach oben. Wenn man das geschafft hat, muss man die Unterseite lösen. Diese ist durch ein schwarzes doppelseitiges Klebeband fixiert.
Sobald man es soweit geschafft hat alles zu lösen, kann man versuchen die Platte herauszuziehen. Auch hier wird unter Umständigen ein wenig Kraft benötigt. Unter Zuhilfenahme einer Zange oder ähnliches, kann man die Platte dann gut packen und ziehen. Vorsicht bei den Verbindungen, diese müssen natürlich zuvor aus den Löchern gedrückt werden. Mein Malden hat mich ein wenig geärgert und der Kleber war besonders fest. Das hatte ich bei anderen Planern nicht. Die waren leichter zu lösen. So ist jeder Planer etwas anders.
Und so sieht es aus, wenn es geschafft ist:
Keine Panik wenn sich der gesamte Planer, beim Versuch diese Platte zu entfernen, zusammenzieht. Meiner sah kurz aus wie eine riesige Schleife (in der Mitte komplett zusammengezogen). Das lässt sich danach aber wieder komplett zurückziehen und man sieht nichts mehr. Das Leder ist bei älteren Planern meist geschmeidig genug für solche Aktionen.
Wenn das geschafft ist, kann es mit dem Umbau zu einem Traveler’s Notebook losgehen. Aber bevor es losgeht, habe ich die Löcher noch mit Musterbeutelklammern versehen. Ich finde das sieht etwas sauberer aus. Die Farbe des Planers wirkt nun etwas anders, da ich hier den Ort und das Licht gewechselt hatte.
Schritt 3: Umbau zum Traveler’s Notebook
Der Rest ist nun relativ einfach. Ich hatte eine kleine Vorlage durch das TN welches kaputt ging. Dort konnte ich mir die Abstände der Löcher für die Bänder abschauen. Hier seht ihr schon einmal die Außenansicht mit Bändern und Maßen. Passend für Personal Inserts 9,5 x 17,1 cm.
Die Löcher habe ich mit der kleinsten Größe die meine Lochzange hergab gestanzt und von außen angesetzt.
Als Band habe ich eine elastische Kordel mit 2,5 cm Durchmesser verwendet. Ein einzelnes langes Band wird so durch die Löcher gefädelt, dass 2 Bahnen mit je 2 Bändern entstehen.
Um das Band ein zweites Mal durch die Löcher zu bekommen, habe ich eine Nadel mit Faden verwendet. So geht es dann ganz leicht.
Das fertige Ergebnis
So sieht es also fertig aus. Der Schnitt ganz unten ist hier schon geklebt worden. Der fällt später tatsächlich kaum auf. Vor allem wenn die Inserts (Einlagen/Heftchen) eingezogen wurden.
Zu guter Letzt dürfen die Inserts Einzug erhalten. Der Blick von oben zeigt, dass die Abstände der Bänderreihen mit 2 cm gut passen und sogar mehr hinein passen würden.
Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden. Nun kann ich meinen Malden in meiner Lieblingsfarbe als Traveler’s Notebook nutzen.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und wurdet eventuell inspiriert einem eurer (älteren) Planer ein neues Leben zu verpassen. Aber kauft euch dafür keinen neuen, denn das wäre zu schade. Für so eine Aktion werdet ihr auf jeden Fall bei z. B. Kleinanzeigen fündig. 😉
Eure Tina (So, welcher Planer darf als nächstes dran glauben?!)