Willkommen kleine Johanna!
Unsere kleine Johanna ist endlich da. Vor 5 Wochen und einem Tag kam sie gesund zur Welt und stellt genau diese schon jetzt auf den Kopf (im positiven Sinne). 🥰
Unbeschreibliche Gefühle die wir seit der Geburt durchleben. Wenn meine Hormone auch vor der Geburt nicht verrückt gespielt haben, tun sie es nun umso mehr. Ich könnte sie den ganzen Tag anschauen und ihr die Bäckchen kneifen, so süß ist dieses kleine Geschöpf. ❤️
Die ersten Wochen waren Ausnahmezustand. Natürlich. Alles neu und plötzlich ein neues Leben, für das man verantwortlich ist. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben.
Mein Weg bis zur Geburt
Richtige Wehen oder Übungswehen?
Es war die Nacht zum 29.11. ca. 4:30 Uhr als die ersten Wehen kamen. Die hatte ich noch versucht auszublenden und weiter zu schlafen. Als mein Mann und ich dann aufstanden, schickte er mich erstmal in die Badewanne. Zum einen um nach der unruhigen Nacht etwas zu entspannen und zum anderen um zu testen, ob die Wehen stärker wurden (richtige Wehen) oder nachließen (Übungswehen). Und was soll ich sagen. Sie verschwanden natürlich nicht, sondern kamen dann alle 5 Minuten. Eigentlich nichts ungewöhnliches zu diesem Zeitpunkt, schließlich war vor 4 Tagen Stichtag.
Ich hatte an diesem Tag eigentlich einen Kontrolltermin bei der Frauenärztin. Dort rief ich dann an, um abzusagen. Scheinbar konnte ich es noch nicht ganz glauben, dass es nun langsam losgeht, denn ich fragte die Arzthelferin am Telefon, ob ich noch zum Termin kommen oder ins Krankenhaus fahren soll. Als Antwort bekam ich dann „Sie sind ja süß. Machen Sie sich mal in Ruhe fertig und fahren ins Krankenhaus. Alles Gute!“ 😅
Dann also ins Krankenhaus. Uns los!
UKE Part I
Da ich die Wehen noch soweit ertragen konnte, fuhren wir auf dem Weg ins Krankenhaus noch beim DHL Shop vorbei um ein Paket abzuholen. 😄 Kann man mal machen. Im UKE angekommen, hatte ich es noch geschafft, den gesamten Weg (guter Fußmarsch) von der Tiefgarage bis zur Geburtenstation zu laufen. Das sollte später anders aussehen. Dort angekommen wurde ich angemeldet und untersucht. Nach gut 3 Stunden (es war mittlerweile ca. 15 Uhr) waren wir um die Erkenntnis reicher, dass es (wie sollte es auch anders sein) noch dauern würde bis die Geburt losging und wir gerne noch einmal nach Hause fahren könnten, um uns auszuruhen. Da wir quasi ums Eck wohnen, fuhren wir auch wieder.
Als wir wieder zuhause waren, war an Schlaf oder sonstiger Entspannung nicht zu denken. Die Wehen kamen immer und immer wieder. Mal stärker mal schwächer. Aber ich war froh nicht die ganze Zeit im Krankenhaus verbracht zu haben. Zuhause fühlt man sich eben wohler.
So zog sich der Tag. Wir hatten uns als Ziel ca. 22 Uhr gesetzt, um wieder ins UKE zu fahren. So lange hielt ich es allerdings nicht mehr aus. Um 21 Uhr etwa kamen die Wehen in einer Stärke, bei der mir dann schon die Luft weg blieb. Also Kliniktasche geschnappt und ab ins Krankenhaus.
UKE Part II
Wie bereits erwähnt, diesmal schaffte ich diesen Marsch nicht und wir fuhren direkt vor die Notaufnahme. Von dort aus war es dann nur noch ein Katzensprung. Und selbst dieser kurze Weg verlangte mir alles ab. Ich musste bei jeder Wehe stehen bleiben und gestützt werden.
Auf der Station angekommen, wurde ich wieder ans CTG angeschlossen und das Warten begann. Als die Wehen noch stärker wurden, kam ich in eine Art Vorraum bis es dann wirklich in den Kreißsaal ging. Dort ging der Spaß dann richtig los. Ich hatte mich von Wehe zu Wehe durchgeatmet und meinem Mann die Hände zerquetscht. Die Schmerzmittel bewirkten keine wirkliche Linderung, allerdings gingen diese so in den Kopf, dass ich zeitweise benommen war und sich einfach nur alles drehte.
Die Stunden vergingen und mit ihnen mein Zeitgefühl.
Im Kreißsaal
Und schließlich war es soweit und ich wurde in den Kreißsaal gebracht. Ich erinnerte mich im Nachhinein nicht mehr an den Weg. Das fiel mir dann auf, als ich den Kreißsaal wieder verließ.
Da die Wehen wirklich kein Geschenk waren, gegen 1 Uhr entschloss ich mich spontan für eine PDA. Diese ließ leider auf sich waren, da in dieser Nacht die Anästhesistin alleine war. Als sie dann endlich kam und mir aufgrund meiner schiefen Wirbelsäule, beim Versuch die PDA zu setzen, den Rücken durchlöcherte, war mir alles egal. Die Herausforderung war, mich (während die Ärztin die PDA setzte) nicht zu bewegen. MIT WEHEN! 😬
Die Einzelheiten der Geburt erspare ich euch an dieser Stelle. Ich kann nur sagen, dass es plötzlich ganz schnell ging.
Geschafft!
Im wahrsten Sinne. Ich war fix und fertig, aber überglücklich. Am 30.11.2018 um 4:20 Uhr (3090 g) konnten wir unsere Johanna dann in den Armen halten. Überwältigend! 🤱
(Fast!) vergessen sind die Geburt und 24 Stunden Wehen.
Kleiner Wermutstropfen
Aufgrund einer Verfärbung des Fruchtwassers wurde uns die Kleine leider nach kurzer Zeit entrissen, da sie untersucht werden musste. Ebenso waren ihre Sauerstoffwerte etwas niedrig. Am Ende war alles in Ordnung und ihr ging und geht es gut. Aber wir werden dieses schreckliche Gefühl nie vergessen, als uns kurz nach der Geburt, das Baby wieder abgenommen wurde und wir über eine Stunde alleine im Kreißsaal verbachten, ohne eine Nachricht zu bekommen, ob es ihr gut geht. 😢 Dieser besondere Moment nach der Geburt, wenn das Neugeborene auf der Brust der Mutter liegt. Er wurde mir genommen bzw. war nur sehr sehr kurz. Damit muss ich nun leben. Sehr schade, aber ich bin sehr froh, dass sie gesund ist.
Und nur das zählt am Ende. ❤️
Eure Tina ⚓