In dieser Headline finden sich vermutlich so einige Eltern wieder. Also ich schon. Hier mal ein bisschen, da mal eine Kleinigkeit. Und dann gibt es auch mal einen Schwung von den Großeltern. (Immer abgesprochen, denn sonst eskaliert es schnell. Gerade zu Geburtstagen.)
Oft ist es einfach so, dass auch mal neues altersgerechtes Lernspielzeug her muss. Die Kleinen entwickeln sich rasend schnell und als Eltern muss man immer wieder neu hinterfragen, ob das aktuelle Spielzeug das Kind noch herausfordert oder eher langweilt.
Und schon finden mein Mann und ich uns am Wochenende im Kinderzimmer (oder Keller) wieder, um auszusortieren. Macht man aber tatsächlich viel zu selten. Immer wieder denken wir uns, dass es zu viel ist. Vermutlich auch subjektiv, wie viel Spielzeug ein Kind besitzt. Wir versuchen darauf zu achten, dass es keine Reizüberflutung wird, denn am Ende wird mit gar nichts mehr gespielt. Die Auswahl ist dann schlichtweg überfordernd. Im Prinzip ist es besser für die Kids weniger zu haben, denn erst dann wird die Fantasie angeregt. An Fantasie mangelt es unserer Maus nicht. Ich wollte aber, dass auch sie eine Gefühl dafür bekommt, wie viel Spielzeug sie hat und wann es zu viel wird.
Viel zu oft musste ich mit ihr im Laden diskutieren, warum dieses oder jenes nicht mit nach Hause kommen darf. Dafür hatte ich mir dann eine Regel ausgedacht, die ich dann konsequent durchgezogen habe. Dieser Deal wurde überraschenderweise angenommen und das Kind musste einmal mehr überlegen, ob sie etwas Neues haben möchte. Ob sie es dann bekam war eine andere Sache. Aber wenn, dann kam DER Deal zum Einsatz.
Der Deal
Ich habe also mit meiner Tochter einen Deal, welcher wie folgt ist:
Für jedes neue Spielzeug (je nach Größe), werden 1 bis 3 alte Spielzeuge zuhause aussortiert.
Die Umsetzung
Gesagt, getan. Was das für meine Tochter bedeutete, wurde ihr erst später bewusst. Das erste Mal klappt, mit etwas Hilfe, schon ganz gut. Beim zweiten Mal hatte sie das offensichtlich falsch verstanden, da sie 3 ihrer Lieblingsstofftiere „aussortierte“. Als es ihr dann bewusst wurde, durften diese Kuscheltiere natürlich bleiben. Aber danach war ihr klar, wie dieser Deal dann funktionierte.
Im Laden erinnere ich sie dann gerne an diese Abmachung und schon sah man, wie es in ihr arbeitete. Der Ausgang ist dann immer unterschiedlich. Entweder kommt von Anfang an nichts mit, denn ich werde einen Teufel tun und meinem Kind bei jedem Einkauf ein neues Spielzeug erlauben. Oder wir besprechen kurz, was es denn neues werden könnte.
Schmaler Grad zwischen gut gemeint und Konsum/Materialismus
Wir als Eltern merken immer wieder, was für ein schmaler Grad es ist zwischen, den Kindern etwas Gutes tun oder sie sinnlosem Konsum auszuliefern. Wir wollen, dass unser Kind zu schätzen weiß was es hat und nicht denkt, es könnte im Laden auf alles zeigen und schon bekommt es das auch. Von Materialismus halten wir selbst nichts, denn es kommt gerade in der jetzigen Zeit auf sehr viel mehr an. Ich hoffe sehr, dass wir unserer Tochter dies vermitteln können.
Unser Deal klappt jedenfalls aktuell bei unserer 3,5-jährigen Tochter. Ich bin gespannt, was wir uns dann die Jahre noch so einfallen lassen müssen bzw. wie lange unsere Abmachung funktioniert.
Eure Tina (Ich sortierte dann mal altes Spielzeug.)