Ich habe (mal wieder) das Planersystem gewechselt. Ich kann’s halt nicht lassen. Es müsste also im Titel nicht 2.0 sondern eher 100.0 heißen.
Für 2025 bin ich vom Hobonichi Weeks auf ein Traveler’s Notebook in der Größe Passport umgestiegen. Einmal schön eingerichtet und ein paar Accessoires und schon kann es losgehen. Wirklich?
Auf dem Bild seht ihr also mein aktuelles „Planer-Zuhause“. Zu sehen ist auch mein erster Füller von Kaweco mit extra feiner Feder. Und ich muss sagen: Ich liebe es. Er schreibt wirklich wunderbar fein und gleichmäßig und auch auf dem dünnen Tomoe River Papier macht sich die Tinte sehr gut. Drückt nicht durch. Die Einlagen habe ich online gekauft und das Papier ist eben dieses sehr dünne Tomoe River, wie auch bei den Hobonichi Planern. Ich finde das Papier klasse, aber da scheiden sich auch die Geister.
Aber zurück zum TN. Ich weiß wirklich nicht, warum ich nun wieder wechsle. Vermutlich weil ich bis heute noch nicht DEN einen Planer bzw. DAS für mich richtige System gefunden.
Meine bisherigen Versuche (über Jahre hinweg)
- A5 Buchkalender
Ich hatte für 2024 einen von Paperblanks (Größe Maxi) mit vertikalem Layout und 2023 einen von häfft mit wöchentlicher Aufteilung auf einer Seite und Notizteil auf der anderen unterschiedlichen. Keine Ahnung warum ich eigentlich den Paperblanks „aufgegeben“ hatte. Vermutlich wurde mir einfach langweilig. Aber ich hatte ihn tatsächlich fast das ganze Jahr genutzt, was für mich ein Rekord ist. Da mir die Hobonichi immer so gut gefallen, hatte ich den Weeks immer für unterwegs. - Hobonichi Weeks
Da gefällt mir das wöchentliche Layout mit einer Seite Notizen. Ich hatte 2021 meinen ersten Weeks und seither jedes Jahr einen. Genutzt habe ich ihn dann mehr oder weniger. Für 2025 hatte ich dann bereits einen neuen Hobonichi und die wahnwitzige Idee (also Instagram hatte diese Idee) ihn zu „cutten“, also auseinanderzunehmen und in ein Personal Ringplaner zu heften. Nun habe ich diesen in meinem Malden Compact Zip Planer und weiß nicht so recht wie gut diese Idee war. Die Seiten sind sehr dünn und man muss beim umblättern sehr aufpassen. Ich fürchte, dass ich ihn nicht nutzen werde. Aber wer weiß das schon. - Hobonichi A6 Hon
Schöne Größe mit einer Seite pro Tag und dann mit vertikalem Zeitlayout. Also genug Platz für Termine und Notizen. Allerdings weniger übersichtlich was die gesamte Woche angeht. Vielleicht eher was als Do To für jeden Tag, ohne Termine. Den ersten Hon hatte ich für 2024 und mir gefällt das Hardcover. Schöner als beim Avec oder Original. Da benötigt man meist ein extra Cover. - Traveler’s Notebook – Größe Personal
Da hatte ich ein sehr schönes Exemplar aus dunkelgrünem Leder gefunden. Größe Personal fand ich interessant, da ich die Standard/Regular Cover zu groß für unterwegs empfand. Ich war auf der suche nach etwas für „to go“ in der Handtasche. Allerdings kommt man nicht so leicht an neue Hefte in dieser Größe. Ich eben eher speziell. In diesem Planer hatte ich es leider auch nicht lange ausgehalten. Der Kalender hatte ein vertikales Layout, welches in dieser Größe eher wenig Platz bietet. - Ringplaner – Größe Personal
In diese Kategorie war ich eigentlich am längsten bzw. immer mal wieder unterwegs. Meist Filofax (Malden, Holborn, Croc, Calipso, Finchley) oder Moterm (Regular, Versa) Ringplaner die viel Platz boten mit ihren Kartenfächern, Ziptaschen, Flyleaf etc. Je nach Modell natürlich. Einlagen gibt es hier genügend. Ist dann nur Geschmacksache. Ich hatte immer einige schöne (undatiert sowie datiert) Einlagen von pen&pages (für die Erwähnung bekomme ich kein Geld, ich finde sie einfach schön), ansonsten hat auch Filofax einiges im Angebot. Und auch hier war ich mit keinem Planer so richtig zufrieden. Am Ende „verzettelte“ ich mit dann unnötig und schleppte mehr Inhalt herum als nötig und das herumschleppen war dann auch nicht mehr praktikabel. Passte kaum in eine normal große Handtasche. Also versuchte ich eine Größe kleiner (siehe 6.). - Ringplaner – Größe Pocket
Einen richtig schönen Lederplaner von Moterm hatte ich gebraucht ergattern können. Jetzt hatte ich mich zum ersten Mal mit Einlagen zum selbst ausdrucken beschäftigt. Weniger kompliziert als erwartet. Einmal richtig ausgedruckt und mit einen Papierschneider für A4 zurecht geschnitten sowie entsprechend gelocht (6-fach Locher) hat man schnell seine Pocket Einlagen selbst erstellt. Da hatte ich einige ausprobiert, denn in dieser Einlagengröße (8,2 x 12 cm) ist nicht jedes Layout geeignet wie ich finde. Je nachdem was man benötigt und wie groß man schreibt. Ich war letztendlich bei einem wöchentlichen Layout mit einer Seite für die ganze Woche und andere Seite für Notizen. Eigentlich wie beim Hobonichi Weeks. Es ist ein Muster zu erkennen. Mir gefällt dieses Layout einfach. - Traveler’s Notebook – Passport
Nun habe ich also die TN-Größe Passport für mich entdeckt. Hier sei am Rande erwähnt, dass ich Standard/Regular in der Zwischenzeit auch schon getestet hatte, es es von der Größe her dem Hobonichi Weeks entspricht. Hat aber nicht lange funktioniert. War mir zu klobig.
Kommen wir zurück zum Passport TN: Ich habe schöne Einlagen gefunden (undatiert) und generell ist es eine Größe, für die es viele Hefte zum nachfüllen gibt. Im Kalenderteil ist nicht so viel Platz. Allerdings kann man durch die zusätzlichen Hefte (in meins passen insgesamt 4) Notizen oder To Do’s in diese auslagern. Ich habe also ein Heft für die monatlichen Übersichten, eins für Termine mit horizontalem Layout und zwei für Notizen und was mir sonst so einfällt. Es ist schon ein kleiner „Klumpen“ geworden, aber immerhin passt dieser noch in meine Tasche für unterwegs. Ein Fortschritt. Ich habe ein Buch für unterwegs gefunden. Aber….
Was „Aber“?!
Ja ich weiß… Ein ewiges hin und her. Aber warum? Vielleicht ist dieser Beitrag eine gute Möglichkeit, um mir einmal klarzuwerden, worum es mir beim Planen überhaupt geht. Benötige ich überhaupt einen? Macht mir nur das erstellen und gestalten Spaß und die Nutzung im Alltag ist eher lästig? Nie habe ich mir einmal aufgeschrieben, was welche ich bisher ausprobiert habe und was genau mir daran gefiel oder eben nicht. Nun stelle ich fest, dass mir definitiv wöchentliche Layouts mit Notizteil sowie vertikale Aufteilungen gefallen. Letzteres nur wenn es nicht zu klein ist. Pocket ist dafür zu klein. Wieder etwas gelernt.
Was ich eigentlich benötige, ist eine Übersicht für meine wöchentlichen To Do sowie ein Tagebuch für kreative Ausbrüche. Meine Termine habe ich alle im Smartphone, welches mich sogar daran erinnert. Das geht beim analogen Planen dann leider schon einmal unter.
Ob ich jemals diesen „Planerfrieden“ finde, von dem immer alle aus dieser Szene sprechen?
Cheers!
Hey,
Den berühmten Planner Peace gibt es nicht. Es gibt Menschen, denen fast egal ist welches Notizbuch sie nutzen und die sind immer zufrieden. Die brauchen keinen Planner Peace, weil sie gar nicht verstehen warum man den nicht haben könnte und es gibt Menschen, denen gefällt die Vorstellung davon ein gut organisiertes Leben zu führen und ihr Leben in einem ästhetisch ansprechenden Planner zu planen und zu dokumentieren. Die finden nie planner peace weil um die ecke schon der nächste Planner wartet und vielleicht klappt es mit dem ja endlich. Ich hab mich früher auch durch die Syteme geschrieben. Ich hatte Hobonichi Weeks, Cousin, Day-Free, Wonderland222, Papertess Design und alle möglichen Formate. Von A6, Passport und Weeks über B6, A5 und B5 bis hin zu a4 und A4+. Nichts hat länger als 3 Monate gehalten. Zwischenzeitlich hab ich dann ein Notizbuch als Bullet Journal ganz ohne vorgedruckte Planner geführt. Auch nix.
Irgendwann hab ich akzeptiert dass es keinen Planner Peace gibt. Nur Konsum und Gutes Marketing und zu viele Instagram Posts von wunderschön gestalteten Planer. Und dann hat es mich wie ein Blitz getroffen. Bevor ich mit den ganzen Plannern angefangen habe, war Planner Peace gar keines meiner Lebensziele. Ich wollte mehr Zeit mit meiner Familie und Dinge nicht vergessen und Sachen schneller erledigen. Und seitdem hab ich Planner Peace. Seit er mir egal geworden ist. Und hier ist wie du ihn erreichst:
– kauf einen planner der irgendwie funktioniert (größe, umfang, layout). Es muss nicht perfekt sein. Es muss nur ausreichend sein.
– entfolge alle. Instagram bulletjournal und planner accounts.
– lösche deine bookmarks für etsy, pinterest und alle Webseiten von Plannerherstellern.
– beschäftige dich nicht mehr mit den plannern die es gibt, sondern mit den zielen die du eigentlich verfolgst.
– wenn dir dein planner nicht mehr gefällt, zuck mit den schultern und benutz ihn einfach weiter. Nach zwei tagen hört die Unzufriedenheit wieder auf und je länger du das tust, desto seltener wirst du unzufrieden sein.
– beschränke dich bei der benutzung deines planners auf 2 stifte und ein Lineal.
– kaufe keine midliner, highlighter und washitape
Folge diesem rat und du wirst eine neue art des Planner peace finden. Dein planner wird dann einfach ein Werkzeug, das dir hilft deine ziele zu erreichen.
PS: falls du es unbedingt wissen musst: ich nutze den Sterling Ink N1 Full Year Horizontal Planner. Aber ernsthaft, das ist im Prinzip sch…egal
Hey Tim!
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, um mir ein Kommentar zu hinterlassen. Finde die Tipps klasse. Tatsächlich ist wohl Instagram und Co. ein großes Thema. Ich sollte mich nicht mehr so mitnehmen lassen von den ganzen extra in Szene gesetzten Planern. Manchmal sind es wohl die einfachen Dinge die völlig ausreichen.
Gruß Tina